Wintzingerode-Bodenstein

Aus ProvenienzWiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Ein Grundriss der Burg Bodenstein von 1905 zeigt im Nordflügel Räume für die Bibliothek, die ca. 12.000 Bände, darunter einige Inkunabeln, und das Familienarchiv umfasst haben soll.

Geschichte

Mit anderen Vermögenswerten ist auch die Bibliothek 1945 entschädigungslos enteignet worden und in das sog. Bodenstein-Depot im Schlossmuseum nach Weimar verbracht worden. Auf Veranlassung von Walther Scheidig wurde die Sammlung Ende 1948/1949 unter der Thüringischen Landesbibliothek Weimar (1.440 Bände und 230 Musikalien), den Staatlichen Kunstsammlungen zu Weimar sowie der Universitätsbibliothek Jena aufgeteilt. Darüber hinaus gibt es Ankäufe der Landesbibliothek über die Buchhandlung Thelemann in Weimar 1947 sowie 1965 der Zentralbibliothek der deutschen Klassik über das Zentralantiquariat der DDR Leipzig. - 2004 wurden Werke der Musikaliensammlung durch den Brand der HAAB entweder vernichtet oder beschädigt. Bislang konnten 30 brandgeschädigte Werke, darunter zahlreiche Notenmanuskripte (Kompositionen) von Carl Friedrich Heinrich Levin von Wintzingerode, identifiziert und vorläufig gesichert werden, Konservierung und Digitalisierung sind vorgesehen. - Restitution: Es gibt Rückübertragungsansprüche auf enteignete Mobilien aus Schloss Bodenstein im Eichsfeld, über die das Thüringer Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen nach dem Ausgleichsleistungsgesetz 1996 bestandskräftig entschieden hat. Demnach sind auch die Bücher und Musikalien aus dem ehemaligen Besitz Wintzingerode-Bodenstein zu restituieren.

Provenienzmerkmale

Der Stempel des Fideicommiss Bodenstein ist in den meisten Büchern zu finden. Zudem sind viele Bände mit einer Signatur versehen, die aus einer Sachgruppe und einer Nummer besteht. Die Signatur wurde sowohl auf einem Etikett auf dem Einband als auch im hinteren Spiegel des Bandes vermerkt.

Kataloge

In der Herzogin Anna Amalia Bibliothek wird das dreibändige "Verzeichniß der Bibliothek des Hrn. Grafen von Wintzingeroda zu Bodenstein" aufbewahrt, Signatur: Loc A : 60 (1) bis (3). Auch das "Verzeichniß der Landcharten Sammlung des Hrn Grafen von Wintzingeroda zu Bodenstein", Signatur: Loc A : 112, ist in den Digitalen Sammlungen der HAAB einsehbar.

Ermittelte Exemplare

Literatur

  • Die Burg Bodenstein im Eichsfeld. Geschichte und Gegenwart. 2., überarb. Aufl. 1996
  • Ulferts, Gert-Dieter. Schlossbergung in Thüringen. Bestände von Burg Bodenstein in den Weimarer Sammlungen. In: Jahrbuch der Klassik Stiftung Weimar. 2018. S. 229-244

GND-Normdaten


Zurück zu: