Wilhelm Froehner
Wilhelm Froehner (* 17. August 1834 in Karlsruhe; † 22. Mai 1925 in Paris) war ein deutscher Altertumswissenschaftler, Philologe und Archäologe, der als Kurator im Louvre tätig war.
Inhaltsverzeichnis
Froehners Privatbibliothek
1927 erhielt die Thüringische Landesbibliothek Weimar gemäß dem Testament Froehners Legate aus dessen umfangreichen Vermächtnis. Er hatte aus seiner umfangreichen Sammlung von Büchern, Kunstwerken und Münzen etwa 8.000 Bände, 10.000 kleinere Schriften und Broschüren sowie 13.000 graphische Blätter der Landesbibliothek vermacht. In der Sammlung finden sich wertvolle Erstausgaben, Inkunabeln, seltene Flugschriften des 16. Jahrhunderts sowie Handschriften (darunter zahlreiche Fragmente). Viele Bände sind kostbar gebunden in Maroquin und Halbpergament, einige Bücher enthalten handschriftliche Eintragungen namhafter Persönlichkeiten wie Melanchthon, Jakob Grimm oder Bettina von Arnim.
Im März 1927 begab sich der Leiter der Weimarer Bibliothek, Prof. Werner Deetjen, nach Paris zur Übernahme. Nach Sichtung des Bestandes entschloß sich die Bibliothek, bei den aufgefundenen Dubletten das Exemplar aus dem eigenen Bestand zum Kauf anzubieten und das Froehnersche zu behalten. Der Nachlass erwies sich als weit umfangreicher als anfänglich vermutet, doch konnte bis 1933 das Gros des Buchbestandes mit über 10.000 Bänden eingearbeitet werden.
Das Archäologische Institut Jena übernahm graphische Blätter und Werke. Ein großer Bestand an Briefen, Tagebüchern und Werkmanuskripten wird seit 1969 im Goethe- und Schiller-Archiv aufbewahrt.
Teile des Nachlasses sind beim Bibliotheksbrand 2004 verloren gegangen.
Provenienzmerkmal
Literatur
- Werner Deetjen: Wilhelm Fröhner, ein deutscher Altertumsforscher in Paris. Leipzig 1928
- Roland Bärwinkel: Der Nachlaß Wilhelm Fröhner. In: Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Kulturgeschichte einer Sammlung. München, Wien 1999, S. 168-169
- Bushey, Betty C.: Erwerbungen auf Auktionen und von Antiquaren nach der Säkularisation; Schenkungen. 1927. In: Die lateinischen Handschriften bis 1600. Band 1. Wiesbaden 2004. S. XXXIV-XXXVI
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