Schwenke-Bibliothek
Die Schwenke-Bibliothek ist eine Sammlung mit buch-und bibliothekswissenschaftlichem Schwerpunkt und geht zurück auf die Privatbibliothek des einstigen Direktors der Königlichen Bibliothek Paul Schwenke (1853-1921).
Inhaltsverzeichnis
Ankauf der Schwenke-Bibliothek durch die Preußische Staatsbibliothek
Nach dem Tod von Paul Schwenke bot der Berliner Antiquar Martin Breslauer im Auftrag der Ehefrau Schwenkes der Preußischen Staatsbibliothek in Person von Generaldirektor Fritz Milkau am 18. Januar 1922 die Sammlung mit ca. 2.500 Bänden zum Verkauf an. Die Bände standen zum Teil in der Wohnung Schwenkes, zum Teil bereits in Schwenkes Räumen in der Staatsbibliothek. Mit dem Kauf zu einem Preis von 100.000 M und aus Spenden finanziert, setzte sich die PSB gegen andere Interessenten, darunter die Universitätsbibliothek Löwen und das Institut für Deutsche Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, durch. Die Schwenke-Bibliothek wird zunächst im letzten Arbeitszimmer Schwenkes, das er nach seiner Pensionierung bezogen hatte, als Präsenzbibliothek in systematischer Ordnung aufgestellt. Später wurde die Schwenke-Bibliothek im Lessing-Haus in der Dorotheenstraße 13 aufgestellt. Die Sammlung diente als Handbibliothek für die Ausbildung von wissenschaftlichen Bibliothekaren. Nach Übernahme durch die Preußische Staatsbibliothek wurde die Sammlung weiter aktualisiert und insbesondere Zeitschriften weitergeführt. Im Zweiten Weltkrieg lagerte die Preußische Staatsbibliothek Bestände ins deutsche Reichsgebiet aus. Die Schwenke-Bibliothek wird 1944 in die Universitätsbibliothek Göttingen ausgelagert, um dort als Studienbibliothek der Bibliothekarlehrgänge zu dienen, die dort ebenfalls weitergeführt wurden. Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Sammlung ca. 3.000 Bände.
Nach 1945
Noch in der Nachkriegszeit verblieb die Schwenke-Bibliothek zunächst in Göttingen. Unter Wahrung des Eigentumsrechts der Staatsbibliothek wird die Sammlung 1952 der neu errichteten Universitätsbibliothek der Freien Universität in Westberlin auf Veranlassung von dessen Direktor, Wieland Schmidt, übergeben. Im Mai 1966 erfolgt die Rückgabe an die Nachfolgeinstitution der Preußischen Staatsbibliothek in Westberlin, die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Im Jahresbericht wird die Übergabe von ca. 1.700 Bänden an die Handschriftenabteilung als Handbibliothek im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz festgestellt. Später zieht die Schwenke-Bibliothek zusammen mit der Abteilung in das Haus an der Potsdamer Straße um. Die bis dahin geschlossene Sammlung wird in der Folgezeit aufgelöst und in den Hauptbestand eingearbeitet.
Provenienzmerkmale
Gesamtansicht - Beispiel
Systematik
Die Schwenke-Bibliothek gliederte sich in
- drei Hauptgruppen
- vierzehn Untergruppen
- alphabetische Ordnung je Untergruppe
Ermittelte Exemplare
Siehe auch
- Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
- Freie Universität Berlin. Universitätsbibliothek
Quellen
- Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Jahresbericht 13 (1964/66), Berlin 1969. [hier S. 121f.]
Literatur
- Peter Kittel: Das Schicksal der wissenschaftlichen Privatbibliothek Paul Schwenkes, in: Michael Knoche u.a. (Hrsg.): Paul Schwenke, Bibliothekar und Buchwissenschaftler. Beiträge des Symposions in der Herzog August Bibliothek am 29. und 30. November 2004. (Bibliothek und Wissenschaft, 38), Wiesbaden 2005, S. 29-33.
- Werner Schochow: Bücherschicksale. die Verlagerungsgeschichte der Preußischen Staatsbibliothek, Berlin, New York 2003.