Kirchenministerialbibliothek (Celle)
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Ursprünge der Kirchen-Ministerial-Bibliothek gehen zurück auf die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Gründer war wohl Herzog Ernst der Bekenner (1497-1546), unter seinem Sohn Wilhelm dem Jüngeren (1535-1592) wurde die Bibliothek dann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Erwerbungen bis zur Zeit Christian Ludwigs (1622-1665) wurden mit herzoglichen Eigentumsvermerken versehen, z.B. von Ernst II. (1564-1611).
Größeren Zuwachs erhielt die Bibliothek:
- 1582: durch den Erwerb der Bibliothek von Martin Ondermarck († 1569)
- 1735: durch Nachlass von Archidiakon Christian Julius Bokelmann (1655-1735), u.a. seine kostbare Agendensammlung
- 1807: durch Nachlass von Archidiakon Johann Andreas Gottfried Schetelig (1729-1807) von 100 Taler in Gold mit der Auflage, bei der Versteigerung seiner umfangreichen Bibliothek Bücher dafür zu erwerben
- 1840: cicra 1.800 Bände des Historischen Lesevereins Celle
Erwerb des älteren Teils durch den Preußischen Staat
Der ältere Teil der Kirchenministerialbibliothek (Celle) wurde 1909 von dem Preußischen Staat für die Königliche Bibliothek zu Berlin und die Universitätsbibliothek Göttingen erworben. Den überwiegenden Teil erhielt die Königliche Bibliothek zu Berlin, die auch das Recht der ersten Auswahl hatte und bei der die übernommenen Bestände bis zur Teilung aufgestellt und benutzbar waren.
In der Könglichen Bibliothek zu Berlin wurde der Erwerb am 20.11.1909 mit der Akz.-Nr. 1909.7490 eingetragen. Ein separates Akzessionsjournal wurde angelegt, die in den Bänden angegebenen handschriftlichen Zugangsnummern sind eingeleitet mit "Celle".
1911/12 wurden 4628 bibliographische Einheiten von der Königlichen Bibliothek zu Berlin eingearbeitet, darunter 292 protestantische Kirchenordnungen hauptsächlich aus der Sammlung Christian Julius Bokelmann. Ein weiterer Schwerpunkt ist Reformationsliteratur aus der Bibliothek des Martin Ondermarck.
Einen separaten Eintrag im Akzessionsjournal haben 233 Dissertationensammelbände aus der Bibliothek von Johann Andreas Gottfried Schetelig, sie wurden am 6.9.1912 unter der Zugangsnummer 1912.4260 mit der Lieferantenangabe "Stadtkirchengemeinde Celle" verzeichnet.
Provenienzmerkmal
Ermittelte Exemplare
- SBB-PK Berlin: Suche einer Provenienz im OPAC der Staatsbibliothek zu Berlin: %22Kirchenministerialbibliothek+Celle%22
- Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV): Suche einer Provenienz im Verbundkatalog des GBV über den Phrasenindex PRP: Kirchenministerialbibliothek+Celle
Literatur
- Katalog der Kirchen-Ministerial-Bibliothek zu Celle. Celle 1901 Bibliographische Daten, PPN = 135645514
- Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz: Bibliotheksstempel: Besitzvermerke von Bibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland. Wiesbaden 1998, Seite 53
- Rüggeberg, Uwe: "Kirchen-Ministerial-Bibliothek" (Stand: September 1996), in: Fabian, Bernhard (Hrsg.): Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Niedersachsen, Celle Digitalisiert von Günter Kükenshöner. Hildesheim 2003, vgl. besonders die Abschnitte 1.1-1.9
- Abschnitt 1.62 von Werner Schochow in: "Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz (SBB-PK)" (Stand: Juni 1993), in: Fabian, Bernhard (Hrsg.): Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Berlin Digitalisiert von Günter Kükenshöner. Hildesheim 2003
- Abschnitt 1.22 von Christiane Kind-Doerne in: "Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB)" (Stand: März 1997), in: Fabian, Bernhard (Hrsg.): Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland, Niedersachsen, Göttingen Digitalisiert von Günter Kükenshöner. Hildesheim 2003
- Königliche Bibliothek zu Berlin: Jahresbericht der Königlichen Bibliothek zu Berlin. 1909/10 (1910), Seite 4