Johann Nepomuk Hummel

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Johann Nepomuk Hummel (Wikipedia) wurde am 14. November 1778 in Pressburg, heute Bratislava, geboren und verstarb am 17. Oktober 1837 in Weimar. Er war ein bedeutender österreichischer Komponist und einer der größten Klaviervirtuosen seiner Zeit.

Leben

Johann Nepomuk Hummel erhielt in Wien Musikunterricht von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Georg Albrechtsberger und Antonio Salieri. Mit seinem Vater Johann Hummel unternahm er als Kind Konzertreisen durch Österreich, Deutschland, Dänemark, England, Schottland und Holland. Neben seinem virtuosen Klavierspiel versuchte er sich bereits früh im Komponieren. Durch Empfehlung von Joseph Haydn trat er 1804 in die Dienste des Fürsten Esterházy und stand dessen berühmter Musikkapelle bis zum Jahre 1814 vor. Mit Ludwig van Beethoven pflegte er freundschaftliche Verbindung. Im Jahre 1813 heiratete Johann Nepomuk Hummel die Wiener Opernsängerin Elisabeth Röckel. Die beiden Söhne Eduard und Carl widmeten sich ebenfalls künstlerischen Tätigkeiten. Eduard Hummel wurde Musiker, er starb 1892 in Troy in den USA, Carl Hummel wirkte als Landschaftsmaler in Weimar, wo er 1906 verstarb. Johann Nepomuk Hummel erhielt 1816 einen Ruf als Kapellmeister nach Stuttgart, dieses Amt führte er bis 1818 aus und ging im Januar 1819 als Hofkapellmeister nach Weimar. Hier blieb er bis zu seinem Ableben im Jahre 1837 und wurde auf dem Historischen Friedhof beigesetzt.

Sammlung/Bibliothek

Die Anfänge der Sammlung Johann Nepomuk Hummel liegen im Beginn des 19. Jahrhunderts mit der Aufnahme von Werken des Komponisten Johann Nepomuk Hummel (1778-1859) in die persönliche Musikaliensammlung von Maria Großherzogin von Sachsen-Weimar (1786-1859). Sie befindet sich heute in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar (HAAB). Die Bibliothek beherbergt in ihrer Sammlung Johann Nepomuk Hummel Autografe, zahlreiche Erstausgaben, seltene Drucke sowie Einspielungen seiner Kompositionen. Sie wird stetig erweitert durch den Erwerb der neueren Forschungsliteratur zu Leben und Schaffen von Hummel oder Neuausgaben seiner Werke. Aktive Unterstützung erhält die Sammlung Johann Nepomuk Hummel durch die in Weimar ansässige Hummel-Gesellschaft.

Maria Großherzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach hatte Johann Nepomuk Hummel 1819 nach Weimar berufen. Hummel hatte klare Vorstellungen von seinem neuen Amt als Hofkapellmeister, so formulierte er in der Präambel zum Kapellmeisteramt: „Der Kapellmeister ist als Kunstkenner unmittelbar derjenige, von dem die Leitung und Führung der ganzen Oper, der Kapelle und die Einrichtung der musikalischen Hoffestlichkeit ausgehen muß …“. Neben der Führung der Hofkapelle war er ein geschätzter Musikpädagoge und erteilte Musikunterricht. Weiterhin unternahm er von Weimar aus zahlreiche Konzertreisen in verschiedene Länder Europas. Besondere Beziehungen pflegte er zum damaligen russischen Hof in Petersburg. Sein Oeuvre umfasst etwa 300 Kompositionen fast aller Gattungen: Klavier-, Orgel-, Kammer- und Orchestermusik, Konzerte, Ballette, Schauspielmusiken, Opern, geistliche und weltliche Chormusik und Lieder. Zu den bekanntesten Werken zählen sein Septett op. 74 sowie seine Klavierschule „Ausführliche theoretisch-practische Anweisung zum Piano-Forte-Spiel“. In seiner glücklichen Weimarer Zeit lag sein musikalischer Schwerpunkt auf dem musikdramatischen Genre, angeregt durch die Zuneigung Goethes. Zeitgleich mit der Berufung von Hummel nach Weimar begann Maria Pawlowna seine Werke in ihre persönliche Musikaliensammlung aufzunehmen. Die HAAB beherbergt im Nachlassgang von Maria Großherzogin von Sachsen-Weimar ihre private Musikaliensammlung. Im handschriftlichen Katalog der Sammlung Musicalien aus dem Nachlasse I. K. H. der Frau Großfürstin Maria Pawlowna in der Großh. Bibliothek sind viele Werke von Hummel verzeichnet. Darunter befanden sich einige Autografen zu besonderen Anlässen des Sachsen-Weimarischen Hauses, wie die Fest-Cantate am 16ten Febr. 1829 zur Verlobung der Prinzessin Augusta von Weimar mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen und Dedikationsexemplare. Auch von der Weimarer Bibliothek wurden Musikalien von Johann Nepomuk Hummel gesammelt. Durch den Bibliotheksbrand der HAAB im Jahre 2004 sind zahlreiche Werke aus der Musikaliensammlung von Maria Pawlowna beschädigt worden oder teilweise ganz verloren gegangen. Diejenigen, die unter den Aschenoten gefunden worden, werden bewahrt und restauriert, in 2019 liegt die Zahl bei 40 Hummel-Kompositionen.

Der Weimarer Schauspieler Max Johann Seidel schrieb über Hummel:

„Was er als Künstler am Großherzogl. Hofe und bei dem Theater geleistet, was er für die Kapelle gethan, wie viele angenehme Stunden er dem Publikum in Weimar bereitet, da sind alltägliche Worte nicht hinreichend alles zu beschreiben; und die Kunst mit der Feder zu treffen und das Herz zu rühren wie Hummel mit seinem Spiele, mit seinem Fantasieren, das wäre nur dem Genius eines Schillers und Göthe möglich gewesen“.

Provenienzmerkmale

Autogramm von J. N. Hummel

Notiz von J. N. Hummel

Kataloge

  • Musicalien aus dem Nachlasse I. K. H. der Frau Großfürstin Maria Pawlowna in der Großh. Bibliothek. [Handschrift]. [Weimar], [ca. 1860-1920]. 2 Bände, Signatur: Loc A : 34 (1) OPAC-Link und Loc A : 34 (2) OPAC-Link
  • Catalogue de Musique. (Maria Pawlowna). [Handschrift]. [Weimar], [19. Jh.]

Literatur

GND-Normdaten


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