Friedrich Carl von Savigny
Friedrich Carl von Savigny (* 21. Februar 1779 in Frankfurt am Main; † 25. Oktober 1861 in Berlin) war ein deutscher Rechtsgelehrter und Kronsyndikus.
Inhaltsverzeichnis
Bibliothek
Savigny überließ nach 1848 einen kleinen, wertvollen Teil seiner Privatsammlung der Königlichen Bibliothek zu Berlin. "Bald nach den Märztagen [der Revolution von 1848] hatte sich Savigny mit der Bitte an Pertz gewandt, wegen der Unsicherheit der Zeitläufe den wertvollsten Teil seiner Bibliothek, die alten Ausgaben des römischen Rechts und ihrer Glossatoren "nebst einer Anzahl Handschriften", in der Bibliothek verwahren zu können. Dabei wurde von beiden Seiten vorgesehen, diesen Depotbestand dauernd bei der Bibliothek zu belassen und ihn für deren öffentliche Zwecke zu nützen. So wurden die Bücher unter dem Vorbehalt der jeweiligen Genehmigung Savignys der öffentlichen Benutzung durch Gelehrte zugänglich gemacht. Außerdem stellte Savigny die spätere Übereignung an die Bibliothek in Aussicht. Auf diese Weise kamen gegen 500 Bände in die Bibliothek und wurden in einem besonderen Zimmer, zunächst im Zwischengeschoß, später im 4. Stock der Kommode aufgestellt. Nach Savignys Tode (1861) ging dieses Depot, vermehrt um einige weitere Drucke und Handschriften, endgültig in das Eigentum der Bibliothek über. Nach den Bestimmungen des Testaments sollte die gesonderte Aufstellung beibehalten und auf Kosten der Bibliothek ein Katalog hergestellt und veröffentlich werden. Der Bearbeiter des Katalogs war durch die Bibliothek zu bestimmen, jedoch sollten die Arbeiten unter Aufsicht des Juristen Adolf Friedrich Rudorff als Vertrauensmann des Erblassers vorgenommen werden. Die Bibliothek hat diese Verpflichtung erfüllt. Mit der Ausarbeitung des Katalogs beauftragte Pertz den damaligen Assistenten T. von Belle." [1] Der gedruckte Katalog erschien 1865 unter dem Titel: "Verzeichniss der von dem verewigten Herrn Staatsminister Carl Friedrich von Savigny mittelst Legats vom 26. Mai 1852 der Königlichen Bibliothek zu Berlin vermachten Werke". "Nach der Anordnung Savignys waren die Bücher als separate Sammlung nach den Nummern des gedruckten Verzeichnisses aufgestellt. Trotz der kriegsbedingten Auslagerungen ist dieser Teil der Bibliothek Savignys relativ vollständig erhalten geblieben. Der handschriftliche Nachlaß und die Inkunabeln werden in der Handschriftenabteilung [seit 1.4.2022: Abteilung Handschriften und Historische Drucke] aufbewahrt.
Der überwiegende Teil der Hinterlassenschaft Savignys ist heute auf verschiedene Bibliotheken verteilt bzw. noch in Privatbesitz. Der größte Teil der Bibliothek, von der im 19. Jahrhundert nur wertvolle Stücke in die Königliche Bibliothek Berlin gelangt waren, wurde mit über 10.000 Bänden im Jahre 1959 von der Universitätsbibliothek Bonn aus Familienbesitz erworben." [2]
Provenienzmerkmal
Etikett der Sammlung Savigny in der Königlichen Bibliothek zu Berlin
Ermittelte Exemplare
- Suche einer Provenienz im OPAC der Staatsbibliothek zu Berlin: %22Savigny+Friedrich+Carl+von%22
- Suche einer Provenienz im OPAC der Staatsbibliothek zu Berlin: %22Königliche+Bibliothek+zu+Berlin+Bibliothek+Savigny%22
Druckschriften inklusive von Kriegsverlusten, teils auch Inkunabeln:
Inkunabeln:
- Auf der Signaturenliste (gesamt) der Bestandsübersicht Inkunabeln sind die Inkunabeln der Bibliothek Savigny an der als Bemerkung zusätzlich angegebenen Signatur in der Schreibweise "B. Sav." [statt "Bibl. Savigny"] erkennbar
GND-Normdaten
- Personensatz GND: 118605909
- Körperschaftssatz GND: 1051073405 - Königliche Bibliothek zu Berlin. Bibliothek Savigny
Einzelnachweise
- ↑ Hans Lülfing: Die Handschriftenabteilung. In: Deutsche Staatsbibliothek 1661-1961. Bd. 1: Geschichte und Gegenwart, Leipzig 1961, S. 319-380, hier S. 337.
- ↑ Jutta Fliege, Bibliothek Savigny, in: Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz (Hrsg.), Ex Bibliotheca Regia Berolinensi. Schöne und seltene Bücher aus der Abteilung Historische Drucke, Wiesbaden 2000, S. 166-167, hier S. 167