Carl Henry Hoym Verlag

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Der Carl Henry Hoym Verlag fungierte ab 1920 als Verlag und Auslieferungsstelle der Kommunistischen Internationale für Deutschland.

Geschichte

Im März 1919 gründete Carl Henry Hoym (1882-1974) die Firma „Carl Hoym Hamburg“ mit Buchhandlung und einer Verlagsabteilung in der Admiralitätsstraße 19 in Hamburg. Neben einem politischen Programm zur Literatur der Arbeiterbewegung verlegte Hoym auch schöngeistige Literatur.[1]

Im Jahr 1920 wurde der Verlag vom Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale gekauft. Unter dem Namen „Carl Hoym Nachfolger Louis Cahnbley“, später mit Sitz in Berlin, übernahm der Verlag die Herausgabe und den Vertrieb von deutschsprachigen Schriften der Kommunistischen Internationale. Dadurch sollte nicht nur die Tätigkeit des KI-Verlages legalisiert, sondern auch legaler Zugang zum Buchhandel geschaffen werden. Mit dem KPD-Verbot im Herbst 1923 wurde der Sitz des Verlages nach Wien verlegt. Im Jahr 1924 wurde zusätzlich der "Verlag für Literatur und Politik Wien-Berlin" (VLP) gebildet. Die Publikationen der Kommunistischen Internationalen erschienen in der Folge unter wechselnden Firmierungen beider Verlage. Unter dem NS-Regime wurde der KI-Verlag verboten, sodass die verlegerische Tätigkeit ins Ausland verlagert wurde.[2]

Provenienzmerkmale

Ermittelte Exemplare

Literatur

  • Karl-Heinz Hädicke, „Verlag für Literatur und Politik (VLP)“ in: Simone Barck u.a. (Hg.), Lexikon sozialistischer Literatur: Ihre Geschichte in Deutschland bis 1945, Stuttgart 1994, S. 484f.
  • Siegfried Lokatis, Weltanschauungsverlage, in: Ernst Fischer, Stephan Füssel (Hg.), Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert. Band 2: Die Weimarer Republik 1918 – 1933. Teil 2, S. 111-138.

GND-Normdaten

Einzelnachweise

  1. Vgl. Volker Pirsich, Verlage, Pressen und Zeitschriften des Hamburger Expressionismus, in: Archiv für Geschichte des Buchwesens 30 (1988), S. 216ff.
  2. Vgl. Hädicke, S. 484f.; Lokatis, S. 117ff.