Buchhandlung M. Kuppitsch (Wien)

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Geschichte

Im Januar 1821 schloss die Buchhändlerwitwe Anna Grund mit Matthäus Kuppitsch einen Gesellschaftervertrag ab. Kuppitsch, der schon einige Jahre als Mitarbeiter tätig war, wurde schließlich 1826 Inhaber der Firma.
Im Jahr 1886 trat Arnold Schlesinger in die Geschäftsführung der Firma M.Kuppitsch Wwe. R. Schmidt Nachf. ein und war ab 1902 als Alleininhaber. Arnold Schlesinger war Angehöriger der jüdischen Kultusgemeinde.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1938 hoffte Schlesinger, durch einen Vertrag mit seinem langjährigen Mitarbeiter Franz Unger im Oktober 1938 auf den Verlauf der "Arisierung" des Geschäfts Einfluss nehmen zu können. Unmittelbar nach den November-Pogromen wurde das Geschäft geschlossen und Arnold Schlesinger der Zutritt rigoros verwehrt.
Ab Dezember 1938 wurde das Geschäft von Franz Unger allein weitergeführt. Arnold Schlesinger erhielt weder die vereinbarte Kaufsumme noch irgendeine andere Entschädigung. Franz Unger und die Behörden des Deutschen Reiches stellten Steuerschulden und andere Gebühren in Rechnung, so dass Schlesinger bis zu seinem Tod vermutlich keinerlei Geld aus dem „Verkauf“ erhalten hat. Schlesingers Frau Amalie nahm sich 1939 das Leben. Ob auch Arnold Schlesinger den Freitod wählte oder Opfer der Nationalsozialisten geworden ist, konnte nie ganz geklärt werden.

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