Buchhandlung & Antiquarium Emanuel Mai in Berlin

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Das Geschäft Buchhandlung & Antiquarium Emanuel Mai wurde von dem Buchhändler und Königlichen Hofantiquar Emanuel Mai (1812-1897) in Berlin gegründet und wechselte im Laufe seines Bestehens mehrmals seinen Sitz.[1] Ab 1842 waren Buchhandlung und Antiquariat in der Friedrichstr. 153a untergebracht. Schwerpunkte des Antiquariats waren Bücher aus den Bereichen Theologie, Philosophie, Philologie, Literatur, Pädagogik und Geschichte, sowie Handschriften (12. – 18. Jahrhundert). Daneben wurden Kupferstiche und Kunstdrucke verkauft.[2]

Das Geschäft blieb in der Hand der Familie und wurde später von Emanuel Mais Sohn Max Mai (1841–1909), sowie nach dessen Tod von seinem Enkelsohn Ulrich Mai (1873-1964) geführt. Anfang des 20. Jahrhunderts verkaufte Ulrich Mai u.a. Bücher an die Königliche Bibliothek zu Berlin[3].

Unter dem NS-Regime wurde Ulrich Mai ein Handelsverbot ausgesprochen, da die Familie jüdischer Herkunft war. Die Tochter Ulrich Mais emigrierte mit ihrem Ehemann 1935 nach Neuseeland. Ulrich Mai und seine Ehefrau folgten ihrer Tochter im Jahr 1938. [4] Im Berliner Adressbuch wird das Antiquariat letztmalig im Jahr 1936 als „Emanuel Mai Antiquariat für Kupferstiche u. Oelgemälde, W 62 Lützowplatz 3“ erwähnt.

Provenienzmerkmal

Ermittelte Exemplare

Literatur

  • Aubrey Pomerance, Das Antiquariat Emanuel Mai, in: Inside JMB. Beilage des JMB-Journal 14 (2016), S. 34.
  • Marina Sandig, Sie glaubten Deutsche zu sein: Martha Liebermann-Marckwald. Eine Familiengeschichte zwischen preußisch-jüdischer Herkunft und Shoah, Insingen 2012, (Deutsches Familienarchiv, 155), S. 107-113.

Weblinks

GND-Normdaten

Einzelnachweise

  1. Dokumente zur Geschichte des Antiquariats werden im Archiv des Jüdischen Museums in Berlin aufbewahrt. Vgl. z.B. Aus den Sammlungen des Jüdischen Museums Berlin
  2. Vgl. Pomerance, Das Antiquariat Emanuel Mai, S. 34.
  3. Vgl. Sandig, Sie glaubten Deutsche zu sein, S. 111.
  4. Vgl. Ebd.; Pomerance, Das Antiquariat Emanuel Mai, S. 34.