Aron Tänzer

Beschriftung: Aus der Bücherei des Rabb. Dr. A. Tänzer Göppingen
Maße: 124x85mm
Motiv: alter Mann mit Buch unterm linken Arm und strahlenumkränzter Menora in der rechten Hand
Zeitraum: ca. 1898-1937
Werksatz GND: 103040061X
Standort: Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Bibliographische Daten, PPN = 385519648
Aron (Arnold) Tänzer (* 30. Januar 1871 in Pressburg/Bratislava; † 26. Februar 1937 in Göppingen) war ein Rabbiner und wissenschaftlicher Autor.
Inhaltsverzeichnis
Provenienzmerkmale
Leben
Tänzer, der nach 1909 den Grundstock für eine Volksbibliothek, der späteren Stadtbibliothek Göppingen legte, stirbt Ende Februar 1937 in Göppingen. Er war über einen langen Zeitraum auch Rabbiner der Stadt. Gerade Tänzer litt schwer unter den Diffamierungen die mit der Nationalsozialistischen Machtergreifung einhergingen, hatte er doch 1924 aus nationaler Gesinnung seinen Vornamen Aron in Arnold geändert.
Aus einer alteingesessenen Rabbinerfamilie stammend, wird Tänzer am 20. Januar 1871 in Pressburg geboren. Ab 1. September 1907 wird er Rabbiner in Göppingen. Tänzer, der sich als deutscher Patriot versteht, meldet sich daher ohne zu zögern bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs als Freiwilliger. Ab 1915 kommt er als Feldrabbiner an der Ostfront zum Einsatz, woraufhin er eine Reihe hoher Auszeichnungen erhält. Nach Kriegsende wird er wieder Rabbiner in Göppingen. Dort engagiert er sich als Lokalhistoriker, Schriftsteller und in der Volksbildung. Ab 1933 sieht er sich zunehmender Ausgrenzung ausgesetzt, was den sonst sehr national gesinnten Rabbiner desillusioniert und ihn auch dazu bewegt, bei seiner selbst entworfenen Grabinschrift zu seinem hebräischen Vornamen Aron zurückzukehren. Während seinen sechs Kindern die Flucht gelingt, wird seine zweite Frau Berta Tänzer 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie im September 1943 umkommt.
Ermittelte Exemplare
Links
- Ausführlicher Lebenslauf von Aron Tänzer
- Artikel über Aron Tänzer auf der Website Zeichen der Erinnerung